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Wussten Sie das? Berichterstatter - Wiligrader Hof

Fußball – das Wort, das Tausende in die Stadien am Wochenende zieht. Sie alle trotzen dem Wetter. Mannschaften aus aller Welt, also nicht nur aus Deutschland, die besten der Welt treten zu Vergleichen an. Sie werden fragen, was haben wir in Wiligrad damit zu tun? Herzog Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg, Regent zu Braunschweig übernahm in Norddeutschland 1910 eine sogenannte Schutzherrschaft über den Norddeutschen Fußball-Verband. Um die Jahrhundertwende gab es um die „Fußlümmelei“, wie man das Spiel um den Ball noch nannte, sehr viele negative Meinungen. So bezeichnete man dieses Spiel auch als „Stauchballspiele“ oder eine „englische Krankheit“. Es hagelte von allen Seiten Kritik um das wilde, ungeordnete, dem neuen Tagesablauf widersprechende Spiel. Die Politiker hatten Angst um die Zusammenrottung großer Menschenmengen und so verbot man es Mitte 18. Jh. zur Zeit der industriellen Revolution in England. Zwischen 1830-1860 gab es Verbürgerlichungsprozesse. In Deutschland gab es zunächst 129.000 Mitglieder, die dann 1914 auf 190.000 anwuchsen, aber leider nur männliche Sportler. Herzog Johann Albrecht, der das Protektorat inne hatte, ließ sich stetig von Johann Runge, der von 1878-1951 lebte und von 1905-1914 zweiter Vorsitzender des NFV war, über die Entwicklung des Verbandes unterrichten. Johannes Runge war sehr beliebt und bekannt, nahm er doch an mehreren Olympischen Spielen als Leichtathlet in den Sportarten Weitsprung, Dreisprung, Stabhochsprung und Mittelstreckenläufe teil, war aber nie auf den ersten Plätzen zu finden. Er betrieb den Sport aus voller Überzeugung. Runge nutzte seine Position und Verbindung zur Förderung des Fußballs in Norddeutschland. Übrigens gab es früher bereits „farbliche Fanartikel“, die Farbe blau stand für die ewige Treue, weiß: bleibe unser Ehrenschild und rot (ab 1902) der Liebe flammend Zeichen. Und wenn ich Ihnen, liebe Leser, noch etwas verraten kann, dann dieses: Von jeder Eintrittskarte entnahmen die Politiker eine Steuer: die LUSTBARKEITSSTEUER. Hoffentlich werden durch die Politiker nicht wieder „Alte Zeiten“ neu entdeckt!

 

Auszüge aus der Dissertation, HH. Cassel, Braunschweig

Interessengemeinschaft Schlossensemble Wiligrad